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Wisse:
Das Freundschaft halten ist eine Frucht guter Sinnesart, die Entfremdung aber eine Frucht böser Sinnesart. Denn gute Sinnesart bedingt Liebe und Befreundung und Einmütigkeit; böse Sinnesart aber Hass, Neid und Verfeindung. Und wo der Baum gut ist, da muss auch die Frucht gut sein.
Welch hohen Rang aber die gute Sinnesart in der Gottesverehrung
einnimmt, das liegt am Tage .
Sie ist es, die Gott an seinem Propheten rühmt, da er sagt:
"Siehe, du bist von hoher Sinnesart (Sure 68,4)."
Man fragt den Gesandten Gottes:
"Was ist das Beste, was dem Menschen gegeben ist?"
Er sagt: "Die gute Sinnesart."
Und weiter sprach der Gesandte Gottes:
"Ich bin gesandt, um die gute Sinnesart zur Vollendung zu bringen."
Und weiter sprach der Prophet: "Sei guter Sinnesart, o Abu Hureira!"
Da sprach Abu Hureira: "Was ist gute Sinnesart, o Gesandter Gottes?"
Er sprach: "Dass du das Band knüpfest zu dem, der es zerreißt;
dass du verzeihst dem, der dir Unrecht tut; dass du gibst dem, der dich beraubt." Und es liegt am Tage, dass das Freundschaft halten und das Aufhören der Entfremdung die Furcht der guten Sinnesart ist; und wo der Baum gut ist, da ist auch die Frucht gut. Wie sollte es anders sein?
Sind doch genug Gottesworte, Überlieferungen und Erzählungen von den Alten auf uns gekommen, die die Freundschaft selber preisen, insbesondere, wenn Frömmigkeit, Gottesverehrung und Gottesliebe das verbindende Band sind.
Gott sagt in seinem heiligen Worte, um die große Güte zu zeigen, die er den Menschen durch die Gnadengabe der Freundschaft erwiesen hat: "So du aufwendetest alles, was auf Erden ist, nicht vermöchtest du ihre Herzen zu verbinden; Gott aber verbindet sie (Sure 8, 64)."
Und wiederum: "So seid ihr denn durch seine Gnade Brüder geworden (Sure 3,98)", nämlich durch das Freundschaft halten.
Hingegen tadelt er die Trennung und warnt vor ihr, da er spricht: "Haltet alle fest am Stricke Gottes und trennet euch nicht (Sure 3, 98)",
und wie es weiter heißt.
Der Gesandte Gottes sagt: "Am nächsten von euch sitzen mir die, so die schönsten Gesinnung haben, die den Sitz neben sich behaglich machen, die Freundschaft halten und Freundschaft gewähren."
Und weiter: "Mit wem Gott Gutes vorhat, dem beschert er einen frommen Freund, der erinnert ihn, wenn er Gott vergisst, und hilft ihm, wenn er sich erinnert."
Und wiederum: "Zwei Brüder, die einander treffen, sind gleich zwei Händen, deren eine die andere wäscht; und nicht treffen zwei Gläubige zusammen, ohne dass Gott dem einen Gutes vom anderen beschert."
Abu Idris al-Chaulani sagte zu Muadh: "Ich habe dich lieb in Gott." Da sagte er zu ihm: "Freue dich! Denn ich habe den Gesandten Gottes sagen hören: Am Jüngsten Tage werden rings um Gottes Thron Sitze aufgestellt werden für eine Schar von Menschen, deren Gesichter leuchten wie der Mond in der Nacht der Fülle. Die Menschen werden in Angst sein, sie aber werden nicht in Angst sein; die Menschen werden sich fürchten, sie aber werden sich nicht fürchten."
Das sind die Heiligen Gottes, die keine Furcht kennen noch traurig sind." Man fragte ihn: "Wer sind diese, o Gesandte Gottes?" Er sprach: "Das sind die, die sich in Gott lieben.""
Und weiter spricht der Gesandte Gottes: "Wo immer zwei sich in Gott lieb haben, da liebt Gott den am meisten, der seinen Gefährten am meisten liebt." Und weiter: Gott spricht: "Meine Liebe gehört denen, die einander besuchen um meinetwillen und Freundschaften miteinander halten um meinetwillen und einander von ihrem Gut gewähren um meinetwillen und einander helfen um meinetwillen." Und weiter: "Gott spricht am Jüngsten Tage: Wo sind die, die einander liebeten um meinetwillen?" Heute, da es keinen Schatten gibt, in dem sich die Menschen bergen können, will ich sie in meinem Schatten bergen." ...
von Al-Ghasali
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